Worst of both Worlds
Da bin ich wieder! Voller frischer Antikörper! Tut mir leid, dass es letzte Woche keinen Newsletter gab, aber mehr als Schleim konnte mein Kopf in den letzten Tagen leider nicht produzieren. Kritiker würden behaupten, das sei zwar der Normalzustand, aber hey, dann gibt's jetzt immerhin wieder neuen Schleim! Ich glaube, ich war zum ersten Mal seit Corona krank. Also abgesehen von den vier Mal Corona, die ich währenddessen hatte. Und den schrecklichen Impfreaktionen jedes Mal. So richtig klassisch krank, meine ich. Wo eigentlich nichts gegen hilft, außer viel trinken und schlafen. Und vielleicht ein bisschen Brust und Rücken mit dieser komischen Kräutersalbe einreiben, die wirklich beim Atmen hilft, mit der man sich aber auch wie so ein eingeölter Bodybuilder fühlt, der alles vollfettet. Auch irgendwie ein Skandal, dass es bis heute noch kein eindeutig wirksames Mittel gegen Erkältung gibt, man sich im Gegensatz aber offensichtlich nicht wirkende Globuli von der Kasse bezahlen lassen kann. Aber das ändert sich ja hoffentlich bald. Also das mit den bezahlten Globuli. Vielleicht kann man ab April auch einfach die ganze Zeit kiffen, dann ist einem der Schnupfen wenigstens weitestgehend egal. Was hab ich sonst verpasst? El Hotzo hat einen Fuck you auf offener Straße als Comedian beschimpft, wenn ich das richtig verstanden habe, die Stadt Potsdam will Ösi-Nazi Martin Sellner ein Einreiseverbot nach Deutschland aussprechen (was ja based, aber auch herrlich ironisch wäre) und seit ein paar Tagen sind sämtlich Timelines voll mit Apples neuer VR-Brille, die mir aktuell noch etwas sinnlos vorkommt, aber auf jeden Fall in die richtige Richtung geht. In zehn Jahren jedenfalls wird das alles richtig geil werden. Wenn dann noch diese Holotile Technologie von Disney dazukommt, holy shit, dann werde ich nur noch Ready-Player-One-mäßig in der Oasis unterwegs sein. Hauptsache, die Entwicklung geht jetzt möglichst schnell. Ich würde es nicht ertragen, wenn ich schon zu alt und zu unbeweglich wäre, um dann endlich VR-Spiele zu spielen. Wobei ich mich jetzt schon wimmernd in der Ecke hocken sehe, nachdem ich fünf Minuten lang bei Resident Evil von einem Zombie durchs Wohnzimmer gejagt worden bin.
Ansonsten siehe oben: Auf den Hund aufpassen. Weil ich ja nun doch schon über 30 bin, hat sich irgendwann auch in mir diese weirde Aussteiger-Romantik eingenistet. Jawoll, raus aus der Stadt, einfach nur in der Natur sein, wer braucht schon Menschen und dieses ganze Zeug. Turns out: Ist gar nicht meins. Null. Spätestens nach fünf Tagen ohne Kontakt zur Außenwelt verliere ich komplett den Verstand und muss dann einfach mal für eine halbe Stunde im Supermarkt stehen, um meinen Zivilisationsakku aufzuladen. Das heißt, ich brauch schon nicht dauernd Kontakt zu Menschen, aber sobald ich wenigstens der Möglichkeit beraubt bin, fängt es mich sofort an zu nerven. Und ohne Internet geht sowieso nicht. Ich bin eben doch ein Kleinstädter. Wir leben nicht auf dem Feld, aber trotzdem schließen bei uns die Läden um 16:00 Uhr. Wir brauch zwar kein Auto, um irgendwohin zu kommen, aber Bus und Bahn kommen trotzdem nur alle zwei Stunden. Wir sind Kleinstädter. Wir haben die Nachteile des Dorfs UND keinerlei Vorteile der Großstadt. Worst of both worlds sozusagen.
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So, wie rekapitulieren wir jetzt mal eben zwei Wochen? Also erstmal gab es ziemlich schlechte Nachrichten in Bezug auf die Lesetour. Die mich natürlich total in meiner Ahnung bestärkt haben, vom Pech verfolgt zu sein. Aber lassen wir das, sonst reg ich mich wieder auf. Vielleicht nur so viel: Es hat schon einen Grund, warum es MusikINDUSTRIE, VeranstaltungsBRANCHE und so weiter heißt. Weil es am Ende leider immer nur um Geld geht. Dann tauchte plötzlich ein altes Projekt, das leider nie verwirklicht wurde, aus der Versenkung auf, winkte mal kurz in meine Richtung und jetzt müssen wir mal gucken, ob das irgendwann vielleicht doch noch etwas wird. Ich verstehe ja nach wie vor nicht, warum das nicht schon früher was geworden ist, aber was ich gut finde und was der Markt will, das sind leider meist zwei verschiedene Dinge. Auf jeden Fall ist buchmäßig alles sehr aufregend. Ich fühle mich bei Rowohlt sehr gut aufgehoben und es gibt sogar Leute, die sich um die Promo kümmern. Das heißt hauptsächlich, allen Händlern den Schrecken aus dem Gesicht zu vertreiben, sobald sie hören, dass das Buch auch stellenweise in Israel spielt und ihnen dann zu erklären, dass das Buch eben kein zionistischen Kampfmanifest ist, sondern, wer hätte das bei einem Titel wie "Urlaub mit den Eltern" erahnen können, ein Buch über einen Urlaub mit den eigenen Eltern. Trotzdem kann ich mich der Ahnung nicht erwehren, dass mir das noch auf die Füße fallen wird. Was natürlich total aberwitzig und absurd ist, aber man sollte eh nicht versuchen, die Welt mit rein rationalen Kriterien zu verstehen. Ich bin mir jedenfalls unsicher, ob mein Lieblings-Promo-Move umgesetzt werden wird. In Leipzig gibt es ja diese cringen Straßenbahnansagen à la "Wilhelm Leuschner Platz - Petras Polstermöbel-Paradies", wo lokale Unternehmen sich Werbeslots kaufen können, die dann jedes Mal an einer bestimmten Haltestelle abgespielt werden, in deren Nähe sich das Unternehmen findet. Das hätte ich gern für den 30. April, also den Tag der Releaselesung, an allen umliegenden Straßenbahnhaltestellen, also Westplatz, Waldplatz und Gottschedstraße. Wär doch geil: "Nächster Halt: Westplatz - Herzlich willkommen zur Releaselesung von André Herrmanns neuem Buch: Schön war's, aber nicht nochmal. Urlaub mit den Eltern" Bam! So geht Marketing. Oder noch besser: Zur Buchmesse die Ansage an der Neuen Messe kaufen. Und ALLE, die dort aussteigen, müssen dann hören: "Nächster Halt: Messegelände. Kaufen Sie das neue Buch von André Herrmann in Halle B, Stand 104. Es ist viel besser als das neue von Sebastian Fitzek!" Liest hier jemand von der LVB mit? Schreibt mir!
Im Bild übrigens eine Erinnerung an meinen letzten Tag als gesunder Mensch. Eigentlich wollte ich am Tag danach bei einer Streikkundgebung ein Grußwort sprechen, weil den Gewerkschaftsleuten mein letztes Video so gut gefallen hat. Wahrscheinlich wäre es aber auch direkt zum shitstorm gekommen, sobald herausgekommen wäre, dass ich in meinem ganzen Leben nur exakt 15 Monate lang einer geregelten Arbeit nachgegangen bin. Vielleicht werde ich also der Nachfolger von Claus Weselsky. Das wäre doch was. Da würde mich sicher auch niemand mehr fragen, ob man davon leben kann.
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Das Ende der TourDo, 29.02.2023 - Magdeburg (Tickets) Sa, 02.03.2024 - Erfurt (Tickets) Fr, 08.03.2024 - Berlin (Tickets) So, 10.03.2024 - Stuttgart (Tickets) Di, 02.04.2024 - Dresden (Tickets) Schluss!
Alle Termine und Tickets hier.
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Auch schön, wenn man so etwas sieht, NACHDEM man schon zwei Scheiben davon gegessen hat. Und die auch echt lecker waren. Eigentlich ging es ab hier schon bergab. Oder als ich, weil ich keine Wahl hatte, mittags bei der Post war, was offenkundig die zweischlechteste Uhrzeit ist, um zur Post zu gehen, direkt hinter 16-18 Uhr, weil dann immer die Leute mit Jobs "mal kurz" zu Post wollen, was natürlich nie "mal kurz" wird, sondern IMMER ewig dauert. Und dann sind die Leute auch immer so furchtbar genervt, was ich schon verstehen kann, immerhin haben sie eh schon kaum Zeit, die sie dann auch noch in der Post vergeuden müssen, aber andererseits, was bringt es, jetzt noch herumzustöhnen und alle noch in ihre schlechte Laune mit reinzuziehen. Wenn es dadurch schneller ginge, okay. Wenn die Leute bei der Post kurz innehalten und sagen würden: "Oh, hat da gerade jemand gestöhnt? Kommen Sie bitte direkt vor! Sie haben es sicher eilig", dann okay. Aber passiert ja nicht. Ich glaube, ein viel größeres Problem war die Zusammenlegung der Post mit der Postbank. Weil plötzlich hat man zwar in der Filiale zwar 10 Mitarbeiter*innen, von denen aber acht nur rumstehen, denn sie sind ja total edgy Finanzberater*innen, die mit dem Briefmarkenvolk nichts zu haben, obwohl sie selbst nur in total dunklen Minikammern irgendwo im Souterrain hocken, sodass man fast zwangsläufig depressiv wird. Und weil die Post dann auch noch privatisiert und die Hälfte der Filialen auch noch geschlossen wurde, sodass man immer eine halbe Weltreise zur Post machen muss und wahrscheinlich dort alle auch total mies bezahlt sind, ist es bei der Post auch immer kacke. Es gab in Leipzig mal die schlimmste Filiale ever. Ich sag nicht wo, aber wer sie kennt, wird wissen, welche ich meine. Da war es eigentlich fast schon ein Glück, dass die irgendwann geschlossen wurde. Ich möchte nicht auf arbeitende Leute einhacken, aber ich habe noch nie Leute so demonstrativ ihren Job scheiße finden sehen wie dort. Wer weiß, wo man mit so einer Berufserfahrung danach einen Job gefunden hat? Wahrscheinlich beim Bündnis Sarah Wagenknecht. Da darfst du auch nur Mitglied werden, wenn du frustriert genug bist. Und ein Putin-Tattoo hast.
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Es war windig und der Hund hat Angst vor Wind. Hätte ich ja nicht gedacht, wie viele Leute mit nach dieser Story auf Instagram geschrieben haben, dass es ihren Hunden genauso geht. Das Problem ist nur: Wie bekommt man ein 35 Kilo schweres Tier unterm Klo hervor, wenn man dann nach Stunden doch mal auf Toilette muss? Ich würde ja gern, jetzt wo ich so ein paar Wochen auf den Hund aufpassen muss, den Hund total abrichten. Also nicht abrichten im Sinne von Zum-Killer-Machen. Nein, ich meine, so richtig krass erziehen. Und dann in zwei Monaten ist er wie der Hund aus Once Upon A Time in Hollywood, der schon auf das kleinste Geräusch seines Herrchens reagiert und dann direkt alle Feinde anfällt. Okay, das ist schon abrichten. Aber so meine ich es wirklich nicht. Ich würde einfach gern diesen Hundemann von Sixx einladen, damit der mir mal übers Wochenende die kompletten Skills draufschafft, damit der Hund auch in 500 Metern Entfernung sofort bemerkt, wenn ich die Augenbraue hochziehe, weil er weiß, dass das heißt, ich will, dass er zurückkommt. Und dann kommt er sofort zurück gerannt. Was total utopisch ist, weil man kann den Hund unmöglich ohne Leine herumrennen lassen. Außer man will danach halt keinen Hund mehr haben. Weil Weglaufen kann er super. Am Zurückkommen hapert es noch.
Nicht im Bild: Wie ich jetzt vor ein paar Tagen den kompletten Umschlag meines neuen Buchs bekommen habe und immer noch total zufrieden bin, dass es nicht scheiße aussieht, ganz im Gegenteil. Tut mir leid, wenn ich dauern davon schreibe, aber ich hänge wirklich daran. Man bastelt da so ewig dran dafür, dass es dann im Zweifelsfall einfach verpufft. 304 Seiten werden es übrigens, falls ich das nicht letztens schon bei den Fahnen erwähnt habe. Und es ist verdammt schwer, jemande/n zu finden, die/der einem ein Blurb (so nennen wir Verlagsfachleute dieses Zitat einer prominenten Person, das immer auf dem Umschlag ist) schreibt. Dafür hat sich aber immerhin jemand sehr Cooles sofort bereiterklärt, es zu machen und es könnte nicht passender sein. Lässt euch überraschen.
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Mein neues Buch!
Am 16. April 2024 erscheint mein neues Buch bei Rowohlt! Vorbestellen kann man es im Buchladen um die Ecke oder hier. Tickets für den Zusatztermin der Buchpremiere am 9. November in Leipzig gibt's hier. Weitere Lesungstermine in ganz Deutschland kommen bald!
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Kurzer Ausflug ins Dasein einer soccer mom. Oder gewissermaßen eines floorball cousins. Ich war noch nie bei einem floorball-Spiel, aber immerhin habe ich dem Sohn meiner Cousine jetzt durch bloße Anwesenheit zwei Siege beschert. Also zumindest gehe ich fest davon aus, dass es hauptsächlich an mir lag. Selbst gegen die körperlich und zahlmäßig total überlegenen Leipziger*innen haben sie gewonnen. Darf ich das überhaupt sagen oder kriege ich jetzt direkt wütende Mails vom kompletten DHFK? Ich kann ja nie einschätzen, wie alt und wie groß und wie entwickelt Kinder in welchem Alter sind. Aber diese Spanne zwischen 11 und 13 ist schon krass. Da gibt's Kinder, die sind größer als ich, aber wissen wahrscheinlich nicht mal, was der tendenzielle Fall der Profitrate ist und dann gibt's solche, die sind fast 14 und werden in ihrem Leben lang zum Kinderpreis ins Kino kommen. Also quasi ich. Und der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen ist nochmal ganz anders krass. Aber cool auf jeden Fall, dass die immerhin noch gemeinsam spielen. Später wird das bestimmt trotzdem noch nach Geschlechtern getrennt, aber eigentlich finde ich es ganz witzig, wenn man einfach mal sagt: Warum eigentlich? Lass die doch ruhig zusammenspielen. Auch toll, wie die ganzen Eltern mitleiden. Ich habe ja nie verstanden, wie die anderen Kinder wollten, dass ihre Eltern bei irgendwelchen Wettkämpfen mit dabei waren. Ich wollte immer alleine sein. Bloß keine Aufmerksamkeit. Und schon gar nicht irgendwie getröstet werden, wenn es kacke lief. Oder andersrum gefeiert werden. Ich sehe schon, wie die ganzen mitlesenden Psycholog*innen gerade wissend nicken. Okay, die Eltern beim Fußball haben nochmal eine ganz andere Qualität. Was man dort an Wut sieht, ist teilweise echt nicht mehr okay. Erwachsene Menschen, die 15-Jährige anschreien und aufs übelste beleidigen, nur weil ihre eigene Existenz jämmerlich ist, das braucht kein Mensch. Mal schauen, wie sich das ganze entwickeln und ob ich überhaupt nochmal bei einem Spiel dabei sein werde. Falls ja, gehe ich schwer davon aus, dass ich beim übernächsten Mal vermutlich automatisch einen Kuchen fürs Büffet mitbringen und anschließend in den Elternbeirat gewählt werde, bis irgendwann der Schwindel auffällt, das ich nur der Cousin bin. Und eigentlich sogar nur der Cousin zweiten Grades.
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Niemand hat mich nach meiner Meinung gefragt, aber ich sage sie trotzdem
#1 Trainspotting T2 Hab ich damals im Kino gesehen und ihr wisst ihr, wie sehr ich Angst vor Fortsetzungen habe, aber hier habe ich tatsächlich gedacht: Okay, es kann klappen, wenn man sich bewusst macht, was die Leute sehen wollen. Und dann muss man auch nicht die ganze Zeit diesen Wunsch bedienen, aber wenigstens im Hinterkopf haben. Und es muss definitiv etwas Neues mit rein. Die Leute gestehen einem ja Veränderung zu, aber sie muss eben zur Vorgeschichte, die alle lieben, passen. Und ich finde, das hat Trainspotting T2 wahnsinnig gut hinbekommen.
#2 I Am Andrew Tate Ich wünsche Andrew Tate ja alles erdenklich Schlechte auf der Welt. Ein Mann, der für alles steht, was ich verachte: Hypermaskulinismus, ein Selbstvertrauen, das er nicht einlösen kann, Frauenverachtung, Betrug, wohin man schaut und dann nicht einmal die Eier in der Hose haben, dafür geradezustehen, sondern hinter den Konsequenzen direkt eine Verschwörung der "Eliten" vermuten. Diese Doku zu gucken war auf jeden Fall eine der schlimmsten Stunden meines Lebens. Wie scheiße kann ein Mensch sein? Wie wenig Alpha kann der selbsternannte Über-Alpha sein? Ich hoffe, der Typ kommt einfach nie im Leben aus dem Gefängnis.
#3 Hip Hop - Made in Germany Ich hab zwar erst zwei von vier Folgen gesehen, bin aber schon jetzt ganz beseelt. Vielleicht, weil ich einfach alles davon kenne und ich halt genau diese Zeit miterlebt hab, aber vielleicht ist es auch so einfach toll. Die deutsche Hip-Hop-Geschichte aufgearbeitet von ihren Protagonist*innen. Und diesmal geht es nicht nur um die, die gewonnen haben, sondern gerade auch mal um die, die nie wirklich ihre Props bekommen haben, wie zB nahezu sämtliche Frauen.
#4 Im inneren Kreis Auch damals im Kino gesehen. Es geht um verdeckte Ermittler*innen in der Roten Flora in Hamburg. Gruselig, was solche Ermittlungen mit den Beteiligten machen. Zerstört komplett das Vertrauen in Menschen. Auch interessant irgendwann die Frage: Wie weit geht eigentlich Überwachung und wann ist man eigentlich schon Agent Provocateur. Kann man sich gut auch nochmal anschauen.
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Was fehlt:
- Wichtigster Text der letzten zwei Wochen: Wer sind eigentlich die Bürgergeldempfänger*innen, über die jetzt alle herfallen?
- Meiner lieber Kollege Michael Bittner hat eine großartige Jahresvorschau für 2024 geschrieben. Sie ist so absurd und so furchtbar, dass leider große Teile davon so oder so ähnliche passieren werden.
- Wusstet ihr, dass man fürs Ansagen der Tagesschau 285 Euro bekommt? Höchstsatz! Ja ja, man wird auch für die journalistische Leistung drumherum entlohnt, aber ernsthaft? Braucht sich niemand wundern, dass die alle reihenweise zu den Privaten abwandern.
- Was die AfD wirtschaftlich mit Deutschland vor hat. Spoiler: Die meisten, die AfD wählen, werden nichts als Nachteile haben.
- Thema Bezahlkarte für Asylsuchende aka wir machen mal wieder sinnlose AfD-Symbolpolitik, statt uns um die echten Probleme des Landers zu kümmern. Schön aufgedröselt, warum die Geldkarte auch bloß nix bringen wird als noch mehr Diskriminierung.
- Yes yes yes yes, Death Stranding 2 wurde angekündigt. leider erst für 2025 aber yes yes yes! War das ein großartiges Spiel. Und wie lang ich Angst hatte, es auszuprobieren, weil es immer hieß: Naja, entweder man hasst es oder man liebt es, weil eigentlich ist es nur so eine Art DHL-Simulator in einer apokalyptischen Welt. Und ja, das ist es, aber er ist sooooo gut. Und diese Beschreibung lässt soooo viel aus, was das Spiel toll macht. Wie man jeden Trip plant, Routen finden muss, sich mit Witterungen auseinandersetzen muss, Gefahren unterwegs und dann irgendwann hat man alles überwunden, klettert zB über einen Berg und dann geht am Horizont die Sonne auf, dieser geniale Soundtrack setzt und ein man fühlt sich einfach nur sooo gut. Wenn ihr es noch nie gespielt habt: Ihr Glücklichen! Spielt es.
- Es ist immer dasselbe: Kaum treten in Deutschland mal Arbeitnehmer*innen für ihre Rechte ein (übrigens völlig grundrechtskonform), kommen irgendwelche Deppen und fordern eine Beschränkung des Streikrechts, weil sonst könnte der Streik ja mein privilegiertes Leben betreffen.
- Wusstet ihr, dass an der ISS Pilze kleben? Gruselig, was die alles aushalten.
- Lewis Hamilton fährt ab 2025 für Ferrari und alle so: Yes but why? Also okay, mag ja alles sein, dass es ein großer Traum war, aber Ferrari? Die teamgewordene Strategiekatastrophe? Na ob das mal eine gute Idee war. Zumal: Was bedeutet es für Carlos Sainz? Wo fährt der ab 2025, wenn Audi erst 2026 in die F1 kommt? Nun gut, sehen wir es alles als Vorteil für Lando und Oscar.
- Der Untergang von Wetten, dass ...? sehr schön nachgezeichnet. Und leider ist der Grund, der für den Niedergang gesorgt hat, noch immer einer der Grundfesten des deutschen Fernsehens: Veränderungsresistenz. Wenn einmal zufällig etwas funktioniert, wird es so lange totgeritten, bis es schmerzhaft wird. Und dann wird es bockig abgebrochen. Lässt sich leider auf auf so ziemlich alles Erfolgreiche im TV übertragen.
- Woher haben Deutschlands Superreiche eigentlich ihr Geld? Kleiner Spoiler: Es hat was mit Ausbeutung und Nazis zu tun. Übrigens auch so mein kleiner Beinahe-Verschwörungs-Hot-Take, warum wir vermutlich kein AfD-Verbot erleben werden: Weil wir uns vermutlich gar nicht vorstellen wollen, wie viel großes deutsches Geld es okay fände bzw. insgeheim vielleicht sogar ein Interesse daran hätte, wenn die AfD immer mehr an Einfluss gewinnt.
- Jetzt schon Bock auf die Shogun-Serie. Februar geht's los!
- Uff, einfach mal Graffiti in Hong Kong. Wunderschöne Spots und sehr schöne Drohnenaufnahmen.
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Spendierhosen an?
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